Die Altwürttemberger
2003 landete ich eher zufällig bei einem Züchter von Altwürttemberger
Pferden im Stall. Bis dahin kannte ich diese Rasse gar nicht und war
erstaunt, dass diese Rasse als stark gefährdet gilt.
Ursprünglich waren die Altwürttemberger hier in Württemberg
weit verbreitet und waren in der Landwirtschaft weit verbreitet. Hier
war ein Pferd gefordert, daß mit arbeitswillig, leistungsstark
und vom Temperament leicht händelbar war, gleichzeitig aber auch
mit den kargen Futterbedingungen auf der Schwäbischen Alb klar
kam. Der Altwürttemberger wurde liebevoll "Herr und Bauer"
genannt - unter der Woche auf dem Feld und sonntags vor der Kutsche.
Im Zuge der Industrialisierung wurde das Pferd immer
mehr aus der Landwirtschaft verdrängt und die Pferdezucht orientierte
sich immer mehr am Reitsport, in dem leichtrittige und leistungsstarke
Pferde gefordert waren, die im Springen und Dressur große Leistungen
vollbrachten. So geriet der Altwürttemberger imm mehr in Vergessenheit.
So ziemlich in letzter Sekunde fanden sich einige Liebhaber
und Freunde der Altwürttemberger zusammen und gründeten
den Verein zur Erhaltung
des Altwürttemberger Pferdes e.V.. Der Verein hat es sich
zum Ziel gemacht, den Bekanntheitsgrad der Rasse zu steigern und
setzt sich bis heute für die Rasse ein.
Mich fasziniert an dieser Rasse der Wille zur Arbeit
und das Temperament. Zudem sind sie sehr menschenbezogen und nehmen
viel Rücksicht auf ihre Menschen. So sind sie trotz ihres Temperaments
leicht händelbar und durch ihre Vielseitigkeit ein idealer
Freizeitpartner. Egal ob auf dem Reitplatz oder im Gelände,
unter dem Sattel oder vor der Kutsche, bei der Bodenarbeit, beim
Springen oder beim Voltigieren - sie sind überall einsetzbar
und dank ihrer Gelassenheit für jeden Freizeitreiter oder -fahrer
ein Gewinn.